Petition: NEIN zur Fernpassmaut

Mit der Ankündigung der neuen Fernpass-Strategie der schwarz-grünen Landesregierung hat die Volkspartei abermals Wort gebrochen.

Trotz unzähliger Bekundungen, eine Maut nur dann einzuführen, wenn die Außerferner davon befreit werden, soll nun eine Bemautung ohne Befreiung kommen. Dem nicht genug: Zudem soll die Hahntennjochstrecke bemautet werden. Damit sind die Außerferner die einzigen Tiroler, die nicht ohne Maut bezahlen zu müssen nach Innsbruck in den Zentralraum kommen, wenn sie nicht großräumig über das benachbarte Bayern ausweichen.

Sage und schreibe 14€ will das Land künftig für die Überquerung des Fernpasses und 140€ für ein Jahresticket. Das ist mehr als eine Jahresvignette für ganz Österreich (aktuell 96,40€) und mehr als die Einzelfahrt am Brenner (11€). Das grenzt angesichts der zu erwartenden Zeitersparnis von gerade einmal 2-3 Minuten an Wegelagerei. Diese Maut belastet die Außerferner, schädigt die lokale Wirtschaft, grenzt einen ganzen Bezirk aus und trägt nicht zur Lösung des Verkehrsproblems bei.

Mit dem Bau des 1,5 km langen Scheiteltunnels und der zweiten Röhre im Lermooser Tunnel wird das Verkehrsproblem nicht im Ansatz gelöst. Auch die anderen geplanten Maßnahmen sind mehr Symptombekämpfung als tatsächliche Lösung des Problems und deshalb keine Bemautung. Es könnte sogar das Problem verschärfen, da mit dem Bau des Scheiteltunnels das 7,5t-Fahrverbot fallen könnte. Das würde unter den aktuellen Umständen den Supergau bedeuten.

Einzig die Landesregierung kann sich die Hände reiben, die sich mit der Bemautung volle Kassen erhofft. Bis zu 30.000 Fahrzeuge nützen den Fernpass täglich – damit ist die Fernpassroute eine der höchstbelasteten Straßenverbindungen in Tirol. Circa 7 Millionen Fahrten erfolgen pro Jahr über den Fernpass, das sind für die Landesregierung rund 100 Millionen Euro im Jahr, die sie durch die Bemautung einnehmen. Hinzu kommen die Einnahmen am Hahntennjoch. Angesichts dieser Zahlen wird schnell klar, worum es eigentlich geht.

Die Unterzeichner der Petition fordern das Land Tirol auf, von einer Bemautung von Fernpass und Hahntennjoch sowie vom Scheiteltunnel Abstand zu nehmen und stattdessen die Prüfung einer Großtunnel-Lösung für den Fernpass in die Wege zu leiten: